Die Perle am Niederrhein
Uns wird aus ehrwürdigen Zeiten
'ne Stadt am Niederrhein genannt:
Voll historischer Begebenheiten
ist uns Xanten wohl bekannt.
Anfangs lebten die Germanen
an diesem Ort am nied'ren Rhein,
bis militante Römer kamen,
um einzuführen Recht und Wein.
Es schallten laut Fanfarenklänge
durch's Kastell der Vetera
zur Knechtung der Bataverstämme,
Tenkterer et cetera.
Die römische Kultur gedieh
mit Tempeln, Thermen und Theater.
Doch sank in Trajans Kolonie
alsdann der Stern des Jupiter.
Denn Franken plünderten das Land,
um zu errichten „Troia nova“.
Die CUT darauf verschwand.
Von nun an herrschten Thor und Freya.
Als Christen fanden sie Gebeine
des heil'gen Viktor extra muros.
So dienten dann der Römer Steine
zum Bau des Doms am Ort „ad sanctos“.
Dank der reichen Pilgerspenden
konnten bald von Gottes Ehren
zwei Türme stolz den Menschen künden
und Xantens Ansehen vermehren.
Alsbald der Stadt ein Held entspringt,
der Spross der edlen Nibelungen:
Siegfried hieß er, der Sieglinde Kind,
hat Drachen, Zwerg und Hort bezwungen.
Mit diesem Recken schenkte Xanten
der Nation `ne Lichtgestalt.
Doch Lichtgestalten werfen Schatten
und Hochmut führt schnell zu Gewalt.
Dem Heldenmythos treu verpflichtet
lobte Göring Xantens Stand.
Der Wahnsinn hat sich selbst gerichtet
und sich an seiner Glut verbrannt.
Wie ihr Kriegsheld lag danieder
Xantens alte Bausubstanz.
Doch stand sie auf und strahlt heut` wieder
im Lichte der Geschichte Glanz.
Nicht nur Touristen schätzen heute,
was die Stadt zu bieten hat.
So macht im Kurpark Gordo Freude
in der Römer-, Dom- und Siegfriedstadt.
Sabine Kessler 2019